Dein Hund wurde gebissen – und jetzt? So hilfst du ihm, seine Angst zu überwinden

Veröffentlicht am 30. März 2025 um 08:06

Wenn aus einem entspannten Spaziergang ein Trauma wird

 

Hallo liebe Hundefreunde

Heute möchte ich ein Thema aufgreifen, das mich wirklich bewegt – weil es uns selbst passiert ist. Meine Mia, die eigentlich immer freundlich, aber eher zurückhaltend war, wurde gebissen. Und seitdem? Nichts ist mehr, wie es war.


Es gibt Spaziergänge, die brennen sich ins Gedächtnis ein – und leider nicht immer aus schönen Gründen. Ich erinnere mich noch genau an diesen Tag: Mia und ich waren wie immer entspannt unterwegs, die Welt war in Ordnung, bis plötzlich aus einer Haustür ein schwarzer Hund schoss. Direkt auf uns zu, ohne Vorwarnung. Und dann – zack – biss er Mia von hinten in den Nacken.


Mia, klein aber mutig, setzte sich sofort zur Wehr, und ich schob den Angreifer weg. Und die Besitzerin? Stand seelenruhig daneben und meinte nur: „Ups, mein Fehler.“ Ups?! Ernsthaft?! Der Hund hatte bereits mehrere andere Hunde gebissen, aber Konsequenzen? Fehlanzeige.


Unsere Anzeige landete beim Ordnungsamt, doch was genau dort passiert ist – keine Ahnung. Vielleicht haben sie eine Akte mit dem Titel „Wiederholungstäter auf vier Pfoten“ angelegt, vielleicht aber auch nicht. Fakt ist: Inzwischen hält wohl die Mutter der Besitzerin den Hund an der Leine. Und wenn sie uns sieht? Dann ergreift sie mittlerweile selbst die Flucht – ironischerweise mit ähnlich panischem Blick wie Mia, wenn sie einen unangeleinten schwarzen Hund sieht.

 

Doch der Biss selbst war nur die halbe Katastrophe. Seitdem ist Mia misstrauisch, angespannt – und vor allem: Sie hat Angst. Vor allem, was schwarz ist, vier Beine hat und sich unkontrolliert nähert. Und ich kann es ihr nicht mal verübeln. Würde mich jemand grundlos in den Nacken beißen, würde ich vermutlich auch nicht mehr entspannt durch die Straßen laufen

Die Diagnose: Posttraumatische Pfoten-Störung (PTPS)

Ja, ich habe mir diesen Begriff gerade ausgedacht, aber er trifft den Nagel auf den Kopf! Mia zeigt alle Symptome: Panikattacken bei Hundebegegnungen, insbesondere bei schwarzen Hunden und Freiläufern, und eine generelle Skepsis gegenüber ihren Artgenossen.


Aber damit sie wieder entspannt Gassi gehen kann, arbeiten wir seitdem daran, ihr Vertrauen in andere Hunde zurückzugewinnen.

Die Therapie: Ein langer Weg zurück zum Vertrauen

Nachdem ich den ersten Schock verdaut hatte, begann ich, mich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Ich sprach mit Hundetrainern, Tierärzten und anderen betroffenen Hundebesitzern. Hier sind einige Strategien, die uns geholfen haben:

 

 

Sicherheit geht vor:

  • Ich habe gelernt, auf meinen Instinkt zu vertrauen und Situationen zu vermeiden, die Mia überfordern könnten.
  • Freilaufende Hunde? Ein freundliches, aber bestimmtes „Mein Hund hat Angst!“ wirkt Wunder (meistens).
  • Wenn ein Hundebesitzer uneinsichtig ist, drehe ich um und gehe. Mias Wohlbefinden ist wichtiger als jede Konfrontation.

 

 

Positive Begegnungen:

  • Ich achte darauf, dass Mia positive Erfahrungen mit ruhigen, angeleinten Hunden macht.
  • Jede erfolgreiche Begegnung wird mit Leckerlis und Lob belohnt.
  • Wir arbeiten an ihrer Leinenführigkeit, damit sie lernt, entspannt an anderen Hunden vorbeizugehen.


Achte darauf, dass dein Hund andere Hunde trifft, die freundlich und ruhig sind. Vielleicht gibt es in deinem Umfeld Hunde von Freunden oder Bekannten, die deinem Vierbeiner helfen könnten, wieder Vertrauen aufzubauen? Geh erst mal auf Distanz, lass sie sich vorsichtig beschnuppern, ohne Druck. Und wenn dein Hund sich entspannt verhält? Jackpot! Dann gibt’s Lob, Leckerlis und eine kleine Party in deinem Kopf.
 Mit Futter kannst du Wunder bewirken. Siehst du einen fremden Hund und dein Hund bleibt ruhig? Zack, Leckerli! So lernt er: „Aha, fremde Hunde = was Gutes passiert“. So einfach, so effektiv. (Und nein, das heißt nicht, dass du ihn mit einem ganzen Wurstbuffet bestechen musst. Kleine Happen reichen völlig.)

 

 

Desensibilisierung:

  • Wir nähern uns anderen Hunden in sicherem Abstand und beobachten ihre Reaktionen.
  • Bei den ersten Anzeichen von Angst gehen wir einen Schritt zurück.
  • Langsam, aber sicher verringern wir den Abstand.

 

 

Professionelle Hilfe:

  • Ein erfahrener Hundetrainer kann helfen, ein individuelles Trainingsprogramm zu entwickeln.
  • In manchen Fällen kann auch ein Tierarzt mit Verhaltenstherapie unterstützen.

 

Wichtig! 🪷

Bleib cool – auch wenn’s schwerfällt

Dein Hund fühlt, wenn du angespannt bist, weil du Angst hast, dass gleich wieder ein unangeleinter Wuselhund um die Ecke schießt. Also: Tief durchatmen, Brust raus, Kopf hoch und so tun, als wäre alles super. Dein Hund orientiert sich an dir.

Gib deinem Hund Zeit – aber nicht zu viel

Ja, das Trauma sitzt tief. Und ja, du möchtest am liebsten jeden fremden Hund mit einem „Bleib-weg!“-Schild verscheuchen. Aber du musst aufpassen, dass dein Hund sich nicht völlig in seine Angst hineinsteigert. Heißt: Geh nicht jeder Hundebegegnung aus dem Weg, sondern baue langsam wieder positive Erfahrungen auf.

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Was du tun solltest, wenn der Albtraum passiert?

Leider sind Hundebeißereien keine Seltenheit. Hier ist eine kleine Checkliste für den Ernstfall!

 

🤫 Ruhe bewahren:

  • So schwer es fällt, versuche, ruhig zu bleiben, um deinen Hund nicht zusätzlich zu verunsichern.

 

 

⛑️ Erste Hilfe:

  • Überprüfe die Verletzungen deines Hundes und leiste, wenn nötig, Erste Hilfe.
  • Die Wunde vorsichtig mit klarem Wasser ausspülen. Mit einem Desinfektionsmittel reinigen (für Tiere geeignet). Falls es blutet, mit einer sterilen Kompresse vorsichtig Druck ausüben.

 


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🏥 Ab zum Tierarzt

  • Bisswunden sind oft schlimmer, als sie aussehen. Auch wenn nur ein kleiner Kratzer zu sehen ist – unter der Haut kann sich eine Infektion bilden. Lieber einmal zu viel den Tierarzt aufsuchen!

 

 

📷 Beweise sichern: 

  • Fotografiere oder filme die Verletzungen und den Ort des Geschehens.
  • Notiere dir die Kontaktdaten des anderen Hundebesitzers und eventueller Zeugen.

 

 

👮‍♂️ Anzeige erstatten:

  • Melde den Vorfall bei der Polizei oder dem Ordnungsamt.
  • Informiere dich über deine rechtlichen Möglichkeiten.



📲 Handy:

  • Ein Handy mit Kamera ist im Falle eines Falles sehr hilfreich.

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Die rechtliche Seite: Wer zahlt den Tierarzt?

In den meisten Fällen haftet der Besitzer des angreifenden Hundes für die Tierarztkosten. Es ist jedoch wichtig, Beweise zu sammeln und den Vorfall zu dokumentieren.

Mias Fortschritte:

Wir sind noch lange nicht am Ziel, aber Mia macht Fortschritte. Sie bellt nicht mehr jeden Hund an und traut sich, vorsichtig Kontakt aufzunehmen. Es ist ein langer Weg, aber jeder kleine Schritt ist ein Sieg.

Ein Appell an alle Hundebesitzer:

Bitte nehmt die Angst anderer Hunde ernst. Ein „Der tut nix!“ ist keine Entschuldigung, wenn ein anderer Hund leidet. Leinenpflicht und Rücksichtnahme sind keine optionalen Extras, sondern ein Muss für ein friedliches Miteinander.

 

 

Fazit: Vertrauen neu aufbauen und standhaft bleiben

Ein Hundebiss ist mehr als nur eine körperliche Verletzung; er kann für deinen Vierbeiner eine tiefgreifende psychische Belastung darstellen. Doch es gibt Hoffnung: Mit Geduld, Verständnis und vielen positiven Erfahrungen kannst du deinem Hund helfen, sein Vertrauen in andere Hunde und die Welt um ihn herum wiederzugewinnen.

 

Dabei ist es entscheidend, dass du selbst Ruhe und Souveränität ausstrahlst. Dein Hund spürt jede deiner Emotionen. Wenn du bei Hundebegegnungen angespannt bist, überträgt sich diese Unsicherheit auf ihn. Lass deinen Hund die Begegnungen selbst steuern. Gib ihm Zeit, sich zurückzuziehen, wenn er Angst hat, und lobe ihn, wenn er sich von selbst wieder annähert. Jede positive Erfahrung ist ein Schritt in die richtige Richtung.

 

Leider gibt es immer wieder unbelehrbare Hundehalter, die die Sicherheit anderer Hunde ignorieren. Achte daher auf die Körpersprache anderer Hunde und meide Gebiete, in denen aggressive Hunde bekannt sind. Sollte es dennoch zu einem Angriff kommen, melde dies dem Ordnungsamt, um andere Hunde zu schützen.

 

Und falls dir wieder ein Hundehalter mit einem lapidaren "Ups, mein Fehler" begegnet, sei standhaft und setze dich für die Sicherheit deines Hundes ein. Dein Hund braucht dich als seinen Beschützer.

 

Bleib stark und gib deinem Hund einen dicken Knuddler von mir! Gemeinsam könnt ihr diese Herausforderung meistern und das Vertrauen deines Hundes zurückgewinnen.

 

 

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