
Sobald die Temperaturen steigen, erwachen sie aus ihrem Winterschlaf: Zecken. Diese kleinen Blutsauger lauern im hohen Gras, im Unterholz und sogar im eigenen Garten auf ihre Opfer – und unsere Hunde sind leider oft ganz oben auf der Speisekarte. Doch keine Panik! Mit den richtigen Maßnahmen kannst du deinen Vierbeiner effektiv vor Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheiten schützen. Und glaub mir, ich weiß wovon ich spreche – meine Malteser-Hündin Mia und ich sind echte Zecken-Profis geworden.

Warum sind Zecken für Hunde so gefährlich?
Zecken sind nicht nur lästig, sondern können auch gefährliche Krankheiten übertragen, darunter:
- Borreliose: Eine bakterielle Infektion, die zu Gelenkentzündungen, Fieber und sogar Lähmungen führen kann.
- Anaplasmose: Ebenfalls eine bakterielle Infektion, die Fieber, Gelenkschmerzen und Müdigkeit verursacht.
- Babesiose: Diese Erkrankung wird durch Parasiten verursacht, die die roten Blutkörperchen zerstören und zu Anämie führen können.
- FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): Eine virale Erkrankung, die zu Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute führen kann.
Mias Zecken-Check-Ritual
Mia liebt ausgedehnte Spaziergänge und das wilde Toben mit ihren Kumpels auf der Hundewiese. Besonders leidenschaftlich wälzt sie sich im Gras – und das ist leider eine Einladung für Zecken. Deshalb steht bei uns nach jedem Gassi-Gang das „Zecken-Check-Ritual“ auf dem Programm. Dabei haben wir schon so manche Zecke auf frischer Tat ertappt, wie sie noch durchs Fell krabbelte. Besonders tückisch sind die winzigen Exemplare, die man leicht übersehen kann. Einmal entdeckten wir sogar eine größere Zecke an Mias Kopf.
Da sie sehr empfindlich ist, war die Entfernung eine kleine Herausforderung. Mit einer speziellen Zeckenschablone aus der Apotheke gelang es uns jedoch, den ungebetenen Gast zu entfernen.
Ach ja, bei uns darf man das Wort „Zecke“ übrigens gar nicht laut aussprechen. Mia weiß dann genau, dass jetzt an ihrem Körper „herumgefummelt“ wird – und das mag sie so gar nicht. Also heißt es bei uns nur noch „kleiner Besucher“, um keine Panik auszulösen.

Wie schützt du deinen Hund vor Zecken?
1. Zeckenprophylaxe:
Es gibt verschiedene Zeckenschutzmittel für Hunde, darunter Spot-on-Präparate, Tabletten und Halsbänder. Wir legen Mia bereits ab März ein spezielles Zeckenhalsband an, um sie zu schützen. Lass dich am besten von deinem Tierarzt beraten, welches Produkt für deinen Hund am besten geeignet ist.
2. Regelmäßige Kontrolle:
Untersuche deinen Hund nach jedem Spaziergang gründlich auf Zecken. Besonders beliebt sind warme, gut durchblutete Körperstellen wie der Kopf, die Ohren, der Hals und die Innenschenkel. Bei Mia ist das besonders einfach, weil sie kein Unterfell hat und ihre Haut gut sichtbar ist. Trotzdem suchen wir sie immer sorgfältig ab – sicher ist sicher.
3. Umgebung gestalten:
Halte deinen Garten kurz gemäht und entferne Gestrüpp und Laub. So reduzierst du das Zeckenrisiko in deinem direkten Umfeld.

Zeckenschutz für Hunde: Überblick über verfügbare Mittel und wichtige Hinweise
Zecken stellen für Hunde nicht nur eine lästige Plage dar, sondern können auch ernsthafte Krankheiten übertragen. Daher ist ein effektiver Zeckenschutz essenziell. Im Folgenden werden die gängigsten Zeckenschutzmittel vorgestellt, einschließlich ihrer Vor- und Nachteile.
1. Spot-on-Präparate
Diese flüssigen Lösungen werden direkt auf die Haut des Hundes, meist im Nackenbereich, aufgetragen. Sie verteilen sich über die Haut und bieten Schutz vor Zecken und oft auch vor Flöhen.
- Vorteile: Einfache Anwendung, kombinierter Schutz vor mehreren Parasiten.
- Nachteile: Bei Hunden mit Hautempfindlichkeiten können Reizungen auftreten. Kontakt mit Wasser kann die Wirksamkeit beeinträchtigen.
2. Zeckenhalsbänder
Diese Halsbänder sind mit Wirkstoffen imprägniert, die kontinuierlich abgegeben werden und so einen Langzeitschutz bieten.
- Vorteile: Langanhaltender Schutz (oft mehrere Monate), einfache Anwendung.
- Nachteile: Bei Hunden mit Hautproblemen können Irritationen auftreten. Einige Halsbänder sind nicht wasserfest und müssen beim Baden entfernt werden.
3. Tabletten
Orale Präparate, die den Wirkstoff über den Blutkreislauf verteilen und Zecken abtöten, sobald sie zubeißen.
- Vorteile: Kein Risiko für andere Haustiere oder Kinder durch Kontakt mit dem Wirkstoff, da dieser intern wirkt.
- Nachteile: Zecken müssen erst zubeißen, um zu sterben, was ein gewisses Infektionsrisiko nicht ausschließt. Mögliche Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden.
4. Sprays und Shampoos
Produkte zur äußerlichen Anwendung, die Zecken abwehren oder abtöten.
- Vorteile: Sofortige Wirkung, geeignet für akuten Befall.
- Nachteile: Kurzzeitiger Schutz, regelmäßige Anwendung erforderlich. Einige Hunde reagieren empfindlich auf bestimmte Inhaltsstoffe.
Vorsicht bei bestimmten Zeckenschutzmitteln
Einige chemische Zeckenschutzmittel können ernsthafte Nebenwirkungen hervorrufen. Berichte über neurologische Probleme, Magen-Darm-Störungen und Hautreaktionen sind bekannt. Insbesondere bei Hunden mit bestehenden Gesundheitsproblemen oder Allergien ist Vorsicht geboten. Es wird empfohlen, vor der Anwendung solcher Mittel Rücksprache mit einem Tierarzt zu halten.
Persönlicher Hinweis
Ich persönlich bevorzuge es, auf stark chemisch behandelte Mittel zu verzichten und setze stattdessen auf natürliche Alternativen sowie regelmäßige Kontrollen meines Hundes. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass jeder Hund individuell reagiert. Daher sollte im Zweifelsfall stets eine Beratung durch den zuständigen Tierarzt eingeholt werden, um den optimalen Schutz für den eigenen Vierbeiner zu gewährleisten.
Fazit
Es gibt eine Vielzahl von Zeckenschutzmitteln für Hunde, jedes mit eigenen Vor- und Nachteilen. Die Wahl des passenden Mittels sollte individuell und in Absprache mit einem Tierarzt erfolgen, um sowohl Wirksamkeit als auch Verträglichkeit sicherzustellen.

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Wann sollte man starten und wann endet die Zeckensaison?
Zecken werden aktiv, sobald die Temperaturen konstant über 7 Grad Celsius liegen. In Deutschland beginnt die Zeckensaison daher meist schon im März und kann bis in den November andauern – abhängig von der Witterung sogar noch länger.
Wann sollte man mit Zeckenschutzmaßnahmen beginnen?
Es empfiehlt sich, spätestens ab März mit dem Zeckenschutz zu starten, da die ersten Zecken bereits dann aufwachen und nach einem Wirt suchen. In milden Wintern kann es sogar sinnvoll sein, das ganze Jahr über wachsam zu bleiben.
Wann endet die Zeckensaison?
In der Regel lässt die Zeckenaktivität mit den ersten Nachtfrösten nach, meist im späten Herbst. Doch Vorsicht: In warmen Herbstmonaten können Zecken bis in den November hinein aktiv sein.
Fazit:
Am besten ist es, den Hund ab März bis Ende November regelmäßig zu schützen und nach jedem Spaziergang gründlich auf Zecken zu untersuchen. Bei milden Temperaturen kann auch im Winter gelegentlich eine Kontrolle nicht schaden.

Zecken richtig entfernen – so geht's
Falls du trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine Zecke bei deinem Hund entdeckst, ist schnelles Handeln gefragt. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Ruhe bewahren: Sowohl du als auch dein Hund sollten entspannt sein. Eine ruhige Umgebung hilft dabei.
- Zecke freilegen: Teile das Fell, sodass die Zecke gut sichtbar ist.
- Zeckenwerkzeug ansetzen: Verwende eine spezielle Zeckenzange oder -karte und setze sie so nah wie möglich an der Haut an, ohne die Zecke zu quetschen.
- Zecke entfernen: Ziehe die Zecke langsam und gerade heraus. Vermeide Drehbewegungen, da der Kopf sonst abbrechen kann.
- Wunde desinfizieren: Reinige die Bissstelle mit einem geeigneten Desinfektionsmittel.
- Zecke entsorgen: Zerdrücke die Zecke nicht mit bloßen Fingern. Verwende ein Stück Papier oder spüle sie die Toilette hinunter.

Wann solltest du zum Tierarzt?
- Wenn du die Zecke nicht vollständig entfernen kannst.
- Wenn die Bissstelle sich entzündet oder sich eine Rötung ausbreitet.
- Wenn dein Hund Symptome wie Fieber, Lahmheit oder Müdigkeit zeigt.
Impfung gegen Zecken – geht das?
Ja, Hunde können gegen Borreliose geimpft werden, allerdings schützt diese Impfung nicht vor anderen Krankheiten wie Anaplasmose oder Babesiose. Nicht jeder Tierarzt empfiehlt die Impfung, da sie nicht zu 100 % wirksam ist. Lass dich am besten von deinem Tierarzt beraten, ob diese Impfung für deinen Hund sinnvoll ist.

Bundesländer mit dem höchsten Zeckenrisiko!
Zecken sind in Deutschland weit verbreitet, wobei bestimmte Bundesländer ein höheres Risiko für durch Zecken übertragene Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) aufweisen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die FSME-Risikogebiete in den deutschen Bundesländern:
FSME-Risikogebiete in Deutschland
Bundesland | FSME-Risikogebiete |
---|---|
Baden-Württemberg | Fast flächendeckend als Risikogebiet ausgewiesen. |
Bayern | Weite Teile des Bundeslandes gelten als Risikogebiet. |
Hessen | Besonders der Süden Hessens ist betroffen. |
Thüringen | Südöstliche Regionen sind als Risikogebiete ausgewiesen. |
Sachsen | Einige Landkreise, insbesondere im Süden, gelten als Risikogebiete. |
Brandenburg | Der südöstliche Teil ist als Risikogebiet ausgewiesen. |
Saarland | Einzelne Kreise, wie der Saar-Pfalz-Kreis, sind betroffen. |
Rheinland-Pfalz | Vereinzelte Landkreise sind betroffen. |
Nordrhein-Westfalen | Einige wenige Kreise gelten als Risikogebiete. |
Niedersachsen | Vereinzelt FSME-Fälle, aber keine offiziellen Risikogebiete. |
Mecklenburg-Vorpommern | Keine offiziellen Risikogebiete, aber vereinzelte FSME-Fälle. |
Schleswig-Holstein | Keine als Risikogebiet ausgewiesenen Regionen. |
Hamburg | Kein Risikogebiet. |
Bremen | Kein Risikogebiet. |
Berlin | Kein Risikogebiet. |
*Hinweis: Zecken können das FSME-Virus bundesweit übertragen. Im Jahr 2023 wurden 27 FSME-Fälle außerhalb der ausgewiesenen Risikogebiete registriert.
Hinweis zur FSME-Verbreitung:
Auf internationaler Ebene tritt FSME vor allem in bestimmten Regionen Europas und Asiens auf. Laut dem Europäischen Zentrum für Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) wurden im Jahr 2020 in 24 europäischen Ländern insgesamt 3.734 bestätigte FSME-Fälle gemeldet. Die Verbreitung variiert stark je nach Land und Region.
In Deutschland sind besonders die südlichen Bundesländer betroffen, während in Ländern wie Österreich, Tschechien und den baltischen Staaten ebenfalls höhere Fallzahlen verzeichnet werden.
Bitte beachte, dass die Datenlage je nach Land unterschiedlich sein kann und nicht alle Länder FSME-Fälle auf die gleiche Weise melden.
Für weiterführende und aktuelle Informationen empfiehlt es sich, offizielle Gesundheitsbehörden oder spezialisierte Websites wie z. B. zecken.de zu konsultieren.

Mias persönlicher Tipp
Bei uns hat sich das regelmäßige Absuchen nach jedem Spaziergang bewährt.
Fazit
Zecken sind ein lästiges, aber vermeidbares Problem. Mit der richtigen Vorsorge und regelmäßigen Kontrollen kannst du deinen Hund effektiv schützen und die Zeckensaison entspannt genießen. Und wer weiß, vielleicht wird die Zeckenkontrolle ja auch bei dir zu einem kleinen Ritual – bei uns gehört sie jedenfalls zum Alltag mit Mia einfach dazu.
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