Ist dein Hund hochsensibel?

Veröffentlicht am 14. Januar 2025 um 19:58

 

Wenn wir an unsere treuen Begleiter denken, neigen wir oft dazu, ihre Persönlichkeit und Verhaltensweisen zu interpretieren. Manche Hunde zeigen deutlich mehr Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Reizen und Situationen als andere. Dies wirft die Frage auf: Kann mein Hund hochsensibel sein?

Hochsensibilität bei Hunden ist ein Thema, das in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit erhalten hat. Ähnlich wie bei Menschen kann Hochsensibilität bei Hunden bedeuten, dass sie auf ihre Umgebung, Geräusche, visuelle Reize und sogar auf die Stimmung ihrer Besitzer besonders intensiv reagieren. Es ist wichtig, zwischen einer normalen Empfindsamkeit und einer erhöhten Reaktionsfähigkeit zu unterscheiden.

Ein hochsensibler Hund zeigt oft ausgeprägte Anzeichen wie übermäßiges Zittern bei lauten Geräuschen, Scheuheit in unbekannten Situationen oder eine besonders enge Bindung an seine Bezugspersonen. Solche Hunde können auch schneller gestresst oder überfordert sein, wenn sie über längere Zeit starken Reizen ausgesetzt sind.

Die Feststellung, ob dein Hund hochsensibel ist, erfordert eine genaue Beobachtung seines Verhaltens und seiner Reaktionen. Es kann hilfreich sein, ein Tagebuch zu führen, um Muster in seinem Verhalten zu erkennen und gegebenenfalls professionelle Unterstützung von einem erfahrenen Tierverhaltensberater oder Tierarzt in Anspruch zu nehmen.

Es ist wichtig zu betonen, dass Hochsensibilität keine Krankheit ist, sondern einfach eine Variation in der Persönlichkeit eines Hundes darstellen kann. Ein verständnisvoller Umgang und angepasste Trainingsmethoden können helfen, einen hochsensiblen Hund besser zu unterstützen und ihm ein sicheres und glückliches Leben zu ermöglichen.

Jeder Hund ist einzigartig, und es ist faszinierend, ihre individuellen Eigenschaften kennenzulernen und zu schätzen. Die Auseinandersetzung mit der Frage, ob dein Hund hochsensibel ist, kann dir dabei helfen, seine Bedürfnisse besser zu verstehen und eine tiefere Verbindung zu ihm aufzubauen.

 

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: Ich weiß, wie es sich anfühlt, einen Hund mit einer kleinen, aber feinen hochsensiblen Persönlichkeit zu besitzen. Am Anfang war mir das alles nicht so richtig klar – schließlich war Mia mein erster eigener Hund. Was soll ich sagen, ich war ein bisschen wie ein Junggeselle, der plötzlich ein Haustier bekommt und denkt, er versteht Hunde (natürlich habe ich mir vorher alle möglichen YouTube-Videos angeschaut). Doch schnell wurde mir klar: Mia ist kein „normaler“ Hund. Oh nein, sie hat ihre ganz eigenen Vorstellungen von der Welt, und die sind nicht immer die, die man so erwartet.

Was mir anfangs ziemlich seltsam vorkam, stellte sich schnell als ernsthafte Eigenheit heraus: Mia hat Angst. Und ich meine nicht die typische Angst, die Hunde bei Geräuschen oder fremden Menschen haben. Nein, sie hat Angst vor wirklich kuriosen Dingen. Dunkelheit, zum Beispiel. Nicht etwa ein kleines Bisschen – nein, Mia reagiert auf jede noch so schwache Dämmerung wie auf einen Spuk. Ihre Leckerlidose? Ein echtes Angstobjekt! Der Klang des Deckels, und sie flieht, als ob der Hundemärchenwolf hinter ihr her ist. Und schnelle Bewegungen – sei es ein ruckartiger Schritt von mir oder ein plötzliches Herumwirbeln des Windes – lösen bei ihr eine Mischung aus Schock und Panik aus.

Da war ich natürlich erstmal ratlos. Die Tierärztin, die mich von Anfang an begleitete, meinte allerdings sofort: „Ihr Hund ist sehr sensibel.“ Und ich dachte: Ja, das sehe ich auch. Aber dann, nach einer genaueren Betrachtung, begann ich, die Zusammenhänge zu verstehen. Es ist nämlich nicht nur ihre „angsthasige“ Art – es geht tiefer. Mia hatte in ihrer Prägephase als Welpe keine Chance, die Welt in aller Ruhe zu entdecken. Bis zur 18. Lebenswoche lebte sie in einer dunklen Wohnung, ohne viel Kontakt zur Außenwelt. Kein Wunder, dass sie so vorsichtig und zurückhaltend auf neue Reize reagiert.

Und das bringt mich zu einem Punkt, den ich jedem Hundebesitzer ans Herz legen möchte: Hochsensibilität bei Hunden ist kein „Schwäche“, sondern einfach eine andere Art, die Welt wahrzunehmen. Mia zeigt uns täglich, dass Sensibilität und Empathie etwas sind, das man respektieren und schätzen sollte. Sie braucht ein wenig mehr Geduld, ein wenig mehr Verständnis – und vor allem ein Umfeld, in dem sie sich sicher fühlt.

Für uns bedeutet das: Wir gehen viel langsamer durch die Welt, als andere Hundehalter es vielleicht tun. Wir achten darauf, welche Geräusche sie hören kann, wie schnell wir uns bewegen, und stellen sicher, dass die Dunkelheit für sie nicht zu einem Monster wird. Ja, es erfordert mehr Aufmerksamkeit, aber es bringt auch eine unglaublich tiefe Verbindung und ein echtes Verständnis für die Bedürfnisse eines Lebewesens, das auf seine eigene Art genauso komplex ist wie wir Menschen.

Also, wenn dein Hund auch so sensibel ist wie meine Mia, dann sei geduldig mit ihm. Hochsensibilität ist keine Schwäche – es ist einfach ein Teil seiner Persönlichkeit. Und wer weiß, vielleicht wirst auch du feststellen, dass gerade diese Feinfühligkeit eine ganz besondere Beziehung zu deinem Hund aufbaut.

 

Was Mia wirklich geholfen hat, ist vor allem eines: Ruhe. Sie ist kein Hund, der sich in lauten, hektischen Umfeldern wohlfühlt. Wenn wir in große Menschenmengen gehen, ist es für sie purer Stress. Da wird sie plötzlich zur Diva: laut, hektisch, panisch – und ständig auf der Suche nach mir, als wäre ich der einzige sichere Hafen inmitten des Chaos. Das ist dann wie ein kleines Drama, bei dem sie fast nicht wiederzuerkennen ist. Diese Erfahrung hat mir klargemacht, wie wichtig es ist, ihre Bedürfnisse zu verstehen und ihr ein ruhiges, stressfreies Umfeld zu schaffen.

Seitdem versuche ich, unsere Aktivitäten so angenehm wie möglich für sie zu gestalten. Ich plane Spaziergänge und Ausflüge immer mit Bedacht und vermeide es, sie in Situationen zu bringen, die sie überfordern könnten. Auch wenn ich manchmal gerne in größeren Gruppen oder an lebhaften Orten bin, achte ich darauf, dass Mia in diesen Momenten nicht zu viel auf einmal verarbeiten muss. Ihre Ruhezone ist einfach das A und O, und wenn wir gemeinsam die Zeit genießen können, ohne dass sie gestresst ist, merkt man direkt, wie sie sich entspannt.

Ein weiteres Highlight, das ihr enorm geholfen hat, sind abendliche entspannende Massagen. Es ist einfach unglaublich, wie sehr sie sich auf diese kleinen Wohlfühlmomente freut. Wenn ich ihre Muskulatur sanft massiere, kann ich fast schon eine sichtbare Erleichterung in ihrem Körper spüren – sie wird merklich ruhiger und entspannter. Wenn ich ihr diese Auszeit gönne, sieht man ihr die Freude regelrecht an. Sie schließt die Augen, entspannt sich und genießt die Nähe. Wenn du mehr über Hundemassagen erfahren möchtest, kann ich dir meinen Blogbericht zu diesem Thema ans Herz legen – dort erkläre ich genau, wie du selbst eine entspannende Massage für deinen Hund durchführen kannst.

Für Mia sind Massagen nicht nur ein Luxus, sondern ein echter Stressabbau.

Aber natürlich gibt es auch Situationen, die sich nicht immer vermeiden lassen, und in denen Mia mehr Unterstützung braucht. Wenn wir zum Beispiel zu einem Tierarztbesuch müssen oder in eine Umgebung geraten, die sie noch stärker stresst, kann ich ihr mit pflanzlichen Mitteln unter die Arme greifen. Besonders die Produkte von Dirk Drexel haben sich bei uns als sehr hilfreich erwiesen. Sie wirken beruhigend und unterstützen Mia dabei, sich schneller zu entspannen, ohne dass sie benommen wirkt oder in ihrer natürlichen Vitalität beeinträchtigt wird.

Ich arbeite nur mit Partnern zusammen, deren Produkte ich selbst ausprobiere und hinter denen ich zu 100 % stehe. Es geht mir immer um das Wohl der Tiere und nicht um irgendwelche Provisionen oder schnellen Verkäufe. Schließlich ist es meine Verantwortung, meinen Hund so gut wie möglich zu unterstützen und ihr zu helfen, ein stressfreies Leben zu führen. Wenn ich etwas finde, das ihr wirklich hilft, teile ich das gerne, damit auch andere Hunde von solchen Hilfsmitteln profitieren können.

Letztlich hat Mia mir gezeigt, dass Geduld, ein ruhiger Umgang und individuelle Unterstützung der Schlüssel zu einem glücklicheren Leben für sensible Hunde sind. Sie lehrt mich immer wieder, dass es nicht nur um „normal“ oder „untypisch“ geht, sondern darum, wie wir uns auf die besonderen Bedürfnisse unseres Hundes einstellen und ihn in seiner Einzigartigkeit unterstützen.


Fazit

Der Umgang mit einem hochsensiblen Hund kann herausfordernd sein, insbesondere wenn sein Verhalten von anderen Hunden oder Menschen als "schwierig" wahrgenommen wird. Doch diese Hunde haben auch viele positive Eigenschaften. Sie sind oft sehr einfühlsam und tief verbunden mit ihren Besitzern. Ihre Sensibilität kann sich auch in einer außergewöhnlichen Wahrnehmung von Emotionen und einem besonderen Talent für Bindung äußern.

Wenn du einen hochsensiblen Hund besitzt, solltest du dir bewusst sein, dass er möglicherweise mehr Zeit und Aufmerksamkeit benötigt als andere Hunde. Doch die Belohnung dafür sind oft eine besonders enge und vertrauensvolle Beziehung sowie ein Hund, der dich in jeder Lebenslage tief berührt.

Hochsensibilität bei Hunden ist eine natürliche Eigenschaft, die weder gut noch schlecht ist, sondern einfach Teil der individuellen Persönlichkeit eines Hundes. Wenn du die Bedürfnisse eines hochsensiblen Hundes respektierst und ihm die Ruhe und Stabilität gibst, die er braucht, wirst du einen treuen und einfühlsamen Begleiter an deiner Seite haben, der dir viel Freude und Liebe schenkt.

Hunde sind nicht nur Haustiere, sondern auch Seelenfreunde – und hochsensible Hunde bringen ihre eigene, einzigartige Form der Freundschaft mit sich.

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.