
Du kennst das sicher: Dein treuer Vierbeiner ist krank oder gestresst, aber du möchtest nicht sofort zu Medikamenten greifen. Stattdessen suchst du nach sanften, natürlichen Alternativen? Dann sind Heilkräuter eine tolle Möglichkeit!
Schon unsere Vorfahren wussten um die Kraft der Natur und setzten Kräuter gezielt zur Unterstützung der Gesundheit ihrer Hunde ein. Doch viele dieser alten Hausmittel sind heute in Vergessenheit geraten. Dabei können sie bei verschiedensten Beschwerden helfen – von Verdauungsproblemen über Hautreizungen bis hin zu Stress und Angst.
Aber Achtung: Nicht jedes Kraut ist für Hunde geeignet! Einige Pflanzen, die für uns Menschen gesund sind, können für Hunde giftig sein. Deshalb ist es wichtig, sich gut zu informieren, bevor du deinem Vierbeiner Heilkräuter gibst.
⚠️ Giftige oder schädliche Haikräuter für Hunde:
- Bärlauch & Knoblauch – können Blutarmut verursachen
- Johanniskraut – erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut
- Schwarzkümmel (hoch dosiert) – kann Magen-Darm-Probleme verursachen
- Wermut – kann das Nervensystem schädigen
- Muskatnuss – wirkt toxisch auf das Nervensystem
- Schöllkraut – kann Leber und Magen-Darm-Trakt schädigen
- Efeu & Eisenkraut – reizen Magen und Darm
- Lorbeerblätter – können zu Vergiftungen führen
Falls dein Hund eines dieser Kräuter aufgenommen hat oder Symptome wie Erbrechen, Durchfall oder Unruhe zeigt, solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen!

Warum Heilkräuter für Hunde?
Hunde haben in der freien Natur instinktiv bestimmte Pflanzen gefressen, um sich selbst zu heilen. Heutzutage sind sie darauf angewiesen, dass wir als Halter ihnen diese Möglichkeit bewusst bieten. Heilkräuter sind nicht nur eine sanfte Alternative zur chemischen Medizin, sondern können auch vorbeugend eingesetzt werden, um das Wohlbefinden des Hundes zu fördern.
Wichtiger Hinweis: Auch wenn Heilkräuter eine wunderbare Unterstützung sein können, ersetzen sie keine tierärztliche Behandlung! Wenn dein Hund ernsthafte gesundheitliche Probleme hat oder du unsicher bist, welche Kräuter für ihn geeignet sind, solltest du unbedingt deinen Tierarzt oder Tierheilpraktiker zu Rate ziehen.

Vergessene Heilkräuter und ihre Wirkung
1. Odermennig (Agrimonia eupatoria) – Das alte Wundheilmittel
Odermennig war einst ein geschätztes Kraut in der Volksmedizin, insbesondere zur Wundheilung und bei Magen-Darm-Problemen.
✅ Wirkung: entzündungshemmend, zusammenziehend, blutstillend
✅ Anwendungsbereiche:
- Bei kleineren Wunden als Tee oder Umschlag
- Unterstützung bei leichten Magenverstimmungen (z. B. Durchfall)
- Fördert die Leber- und Gallenfunktion
💡 Anwendung: Ein Tee aus getrocknetem Odermennig kann nach dem Abkühlen als sanfte Spülung für Wunden verwendet werden.
2. Labkraut (Galium verum) – Der Detox-Spezialist
Labkraut wurde früher zur Reinigung des Körpers verwendet und ist besonders für die Lymphdrainage bekannt.
✅ Wirkung: entgiftend, harntreibend, blutreinigend
✅ Anwendungsbereiche:
- Unterstützt den Lymphfluss, ideal für Hunde mit geschwollenen Lymphknoten
- Fördert die Nierenfunktion und hilft bei Harnwegsproblemen
- Unterstützt die Entgiftung nach Medikamentengaben
💡 Anwendung: Ein Sud aus Labkraut kann dem Trinkwasser beigegeben oder als sanfte Spülung für Hautprobleme verwendet werden.
3. Gundermann (Glechoma hederacea) – Der natürliche Entzündungshemmer
Früher als „Wundkraut“ bekannt, wurde Gundermann oft bei Atemwegserkrankungen und Hautproblemen eingesetzt.
✅ Wirkung: schleimlösend, entzündungshemmend, antibakteriell
✅ Anwendungsbereiche:
- Unterstützt die Atemwege, besonders bei Husten oder Erkältungen
- Hilft bei Entzündungen im Maul- und Rachenraum
- Fördert die Wundheilung und kann bei Ekzemen helfen
💡 Anwendung: Ein Tee kann als Spülung für entzündetes Zahnfleisch oder zur Inhalation bei Erkältungen genutzt werden.
4. Ehrenpreis (Veronica officinalis) – Das Beruhigungskraut für nervöse Hunde
Ehrenpreis wurde früher bei Unruhezuständen und nervöser Verdauung verwendet.
✅ Wirkung: beruhigend, verdauungsfördernd, entzündungshemmend
✅ Anwendungsbereiche:
- Ideal für gestresste oder ängstliche Hunde
- Unterstützt bei Magen-Darm-Beschwerden, die durch Stress verursacht werden
- Fördert die Regeneration bei Hautirritationen
💡 Anwendung: Eine kleine Menge Ehrenpreis-Tee kann ins Futter gemischt oder äußerlich bei Hautproblemen verwendet werden.
5. Königskerze (Verbascum thapsus) – Wohltat für die Atemwege
Die Königskerze ist ein fast vergessenes Heilmittel bei Husten und Bronchitis.
✅ Wirkung: schleimlösend, entzündungshemmend, beruhigend
✅ Anwendungsbereiche:
- Unterstützt die Atemwege bei Erkältungen oder Allergien
- Beruhigt gereizte Schleimhäute
- Hilft bei leichteren Hautproblemen
💡 Anwendung: Ein Tee aus den getrockneten Blüten kann bei Husten ins Trinkwasser gegeben oder verdünnt auf gereizte Hautstellen aufgetragen werden.
6. Kamille: Beruhigung für die Seele
Kamille ist ein echter Klassiker unter den Heilkräutern – und das nicht ohne Grund! Sie wirkt beruhigend, entzündungshemmend und hilft bei Magen-Darm-Beschwerden. Besonders für ängstliche oder gestresste Hunde kann Kamille ein sanfter Helfer sein.
💡Anwendung:
- Ein leichter Kamillentee kann ins Trinkwasser gegeben oder mit einem Löffel ins Futter gemischt werden.
- Äußerlich angewendet (zum Beispiel als Tinktur oder Tee) kann Kamille auch bei gereizter Haut oder entzündeten Augen helfen.
Wichtig: Keine Kamillenprodukte mit ätherischen Ölen verwenden – diese können für Hunde schädlich sein!
7. Löwenzahn: Power für die Verdauung und Leber
Löwenzahn ist viel mehr als nur Unkraut! Er ist reich an Vitaminen, unterstützt die Leber, fördert die Verdauung und wirkt leicht entwässernd.
💡 Anwendung:
- Frische Löwenzahnblätter klein hacken und ins Futter mischen.
- Alternativ kannst du eine kleine Menge Löwenzahntee herstellen und deinem Hund ins Trinkwasser geben.
Wichtig: Pflücke den Löwenzahn an unbelasteten Stellen – also nicht am Straßenrand oder auf gedüngten Wiesen.
8. Spitzwegerich: Wundermittel für Haut & Atemwege
Spitzwegerich ist ein echter Alleskönner! Er hat eine antibakterielle, wundheilende Wirkung und kann außerdem bei Husten und Atemwegsproblemen helfen.
💡 Anwendung:
- Zerdrückte frische Blätter direkt auf kleine Wunden oder Insektenstiche legen.
- Bei Husten kann ein leichter Spitzwegerichtee helfen (allerdings sollte man hier vorher mit dem Tierarzt sprechen).
Wichtig: Immer nur saubere Blätter verwenden!
9. Baldrian: Beruhigung für nervöse Hunde
Baldrian ist bekannt für seine beruhigende Wirkung – auch bei Hunden. Es kann helfen, wenn dein Vierbeiner unter Angst, Unruhe oder Stress leidet, z. B. bei Gewitter, Feuerwerk oder dem Tierarztbesuch.
💡 Anwendung:
- Ein paar Tropfen Baldriantinktur (alkoholfrei!) können ins Futter oder Trinkwasser gegeben werden.
- Auch ein kleines Baldriankissen im Hundebett kann beruhigend wirken.
Wichtig: Nicht alle Hunde reagieren gleich auf Baldrian. Manche werden sogar aufgedreht statt entspannt – also erst vorsichtig ausprobieren!
10. Melisse: Entspannung & Magenhilfe
Melisse ist ein sanftes, aber wirkungsvolles Heilkraut. Sie hilft gegen Nervosität, Magenprobleme und Blähungen. Außerdem hat sie eine antivirale Wirkung und kann das Immunsystem stärken.
💡 Anwendung:
- Ein leichter Melissentee kann ins Trinkwasser gegeben werden.
- Melisse kann auch in getrockneter Form unter das Futter gemischt werden.
Wichtig: Nicht überdosieren! Ein kleines bisschen reicht völlig aus.

Erlaubte Kräuter für Hunde
Kraut | Wirkung | Anwendung |
---|---|---|
Kamille | Entzündungshemmend, beruhigend | Bei Magen-Darm-Problemen oder zur Hautpflege |
Petersilie | Reich an Vitaminen, harntreibend | In kleinen Mengen als Futterzusatz |
Brennnessel | Entgiftend, gut für Haut & Gelenke | Getrocknet ins Futter mischen |
Löwenzahn | Leberstärkend, harntreibend | Frisch oder getrocknet ins Futter geben |
Salbei | Antibakteriell, gut für Atemwege | Bei Zahnfleischentzündungen oder Husten |
Fenchel | Verdauungsfördernd, krampflösend | Bei Blähungen oder Magenschmerzen |
Thymian | Schleimlösend, antibakteriell | Unterstützt die Atemwege bei Erkältungen |
Oregano | Entzündungshemmend, antibakteriell | Gut für das Immunsystem und die Verdauung |
Rosmarin | Kreislaufanregend, durchblutungsfördernd | Bei trägen oder älteren Hunden zur Stärkung |
Zitronenmelisse | Beruhigend, gut für den Magen | Bei Stress oder nervösen Hunden |
Schafgarbe | Wundheilend, entzündungshemmend | Bei Hautverletzungen oder zur Unterstützung der Verdauung |
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Wie wende ich Heilkräuter sicher an?
Damit Heilkräuter ihre volle Wirkung entfalten, sollten sie richtig dosiert und angewendet werden. Hier einige wichtige Tipps:
- Nie überdosieren! Hunde reagieren empfindlicher auf Kräuter als Menschen.
- Kräuter immer erst in kleinen Mengen testen, um Unverträglichkeiten auszuschließen.
- Tee oder getrocknete Kräuter im Futter mischen – am besten mit etwas Feuchtnahrung, um die Akzeptanz zu erhöhen.
- Auf Qualität achten! Am besten biologische oder selbst gesammelte Kräuter verwenden.
- Immer Rücksprache mit dem Tierarzt halten, bevor du eine neue Kräuteranwendung ausprobierst.

Fazit: Zurück zur Natur für die Gesundheit unserer Hunde
Vergessene Heilkräuter bieten eine sanfte, aber wirkungsvolle Möglichkeit, die Gesundheit von Hunden auf natürliche Weise zu unterstützen. Egal ob für das Immunsystem, die Verdauung oder das Nervensystem – viele Kräuter, die schon unsere Vorfahren genutzt haben, können auch heute noch wertvolle Helfer sein.
Ich selbst habe mit Heilkräutern bei meiner Malteserhündin Mia großartige Erfahrungen gemacht. Mia ist eine kleine Sensibelchen – und das meine ich liebevoll! Ob beim Tierarzt (wo sie so panisch wird, dass sie vor Angst Fieber bekommt!) oder in großen Menschenmengen, wo sie sich fühlt wie ein verlorenes Schaf auf einem Rockfestival – Mia neigt zu extremem Stress.
Hast du schon Erfahrungen mit Heilkräutern bei deinem Hund gemacht? Teile sie mit uns in den Kommentaren!
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